Projekttitel:
LEADER-Projekt "Bildungsprojekt - Naturschätze im Westlichen Weinviertel"
Auftraggeber:
Verein "Naturforum Westliches Weinviertel"
https://leader.co.at/2018/05/01/bildungsprojekt-naturschaetze-im-westlichen-weinviertel/
Projektdauer:
01.06.2018 - 31.12.2022
Inhaltliche Bezüge zum Thema Naturschutz/ Erneuerbare Energie:
Unter der Projektträgerschaft des Vereins „Naturforum westliches Weinviertel“ wurden bereits von Oktober 2016 bis April 2017 Vorarbeiten im Zuge eines Planungsprojektes umgesetzt. Bestehend aus den politischen Entscheidungsträgern der Gemeinden, Vertretern der APG - Austrian Power Grid AG unter der Leitung von Dipl.HLFL.Ing. Sven Aberle, MSc (GIS), sowie dem ideengebenden Projektteam, wurden ein Bildungs- und Umsetzungskonzept ausgearbeitet und Kooperationspartner gewonnen. Nach Jahren der Vernetzung, Diskussion und Planung wurde das Hauptprojekt „Naturschätze im westlichen Weinviertel“ schließlich am 23. Mai 2018 im Zuge der Sitzung des Vorstandes und des Auswahlgremiums der LEADER Region Weinviertel-Manhartsberg vom Projektteam - bestehend aus Projektleiter Ing. Reinhard Zöchmann (Präsident des NÖ Weinbauverbandes, Landeskammerrat der Landwirtschaftskammer NÖ und Weinbauer), Mag. Dr. Rainer Raab (Zoologe und Trappenexperte) und Florian Danzinger, MSc (Landschaftsökologe und Naturschutzbiologe) - präsentiert und vom Auswahlgremium positiv beschlossen. Aufbauend auf den Planungen und Erkenntnissen des Vorprojektes wurden kontinuierlich folgende Arbeitspakete in den drei Partnergemeinden umgesetzt:
- Einbindung bestehender und Schaffung von neuer interaktiver Informationsinfrastruktur in Form eines Rundwegs durch die Gemeinden Röschitz, Sitzendorf, Zellerndorf und Straning-Grafenberg
- Begleitende Bildungs- und Informationsveranstaltungen für alle Altersklassen in Form einer Workshop- und Vortragsreihe sowie Schulvorträgen, geführten Exkursionen und Pflegeeinsätzen im Gelände
- „Lernkoffer“ als Sammlung von Unterrichts- und Anschauungsmaterialien, vorrangig für Kindergartenkinder sowie Volks- und Mittelschüler
Besonderheiten/ Innovative Lösungsansätze/ Inhalte:
Für die Entwicklung erlebnispädagogischer Inhalte und geeigneter Lehrmaterialen sowie zur ansprechenden grafischen und textlichen Gestaltung wurde in weiterer Folge eine auf die Planung und Umsetzung von Erlebnisprojekten spezialisierte Agentur beauftragt und die Informationsinfrastruktur und Lehrmaterialien gemeinschaftlich im Projektkonsortium erarbeitet.
Insgesamt wurden 14 Stationen in den neu konzipierten Rundweg integriert – dies erfolgte zum einen durch die Einbindung von bestehenden Stationen, zum anderen durch die Schaffung von neuer interaktiver Informationsinfrastruktur an geeigneten Standorten.
Deatilliertere Informationen
LEADER-Projekt „Naturschätze im Westlichen Weinviertel“
Naturschutz kann nur dann erfolgreich sein, wenn dieser auf möglichst breiter Ebene verstanden und mitgetragen wird. Bewusstseinsbildung, Naturpädagogik und Öffentlichkeitsarbeit sind genauso eine Kernaufgabe des modernen Naturschutzes, wie der Schutz, die Pflege und die Wiederherstellung von Natur und Landschaft. Öffentlichen Institutionen, allen voran Gemeinden als besonders bürgernahen Verwaltungseinheiten, kommt in diesem Zusammenhang eine Vorbildfunktion zu, indem sie den Naturschutzgedanken beispielhaft umsetzen und zugleich neue Impulse schaffen können. Natur- und Umweltbildung heißt heute auch aktive Wissensvermittlung durch Exkursionen, aktives Naturerleben und Vermittlung in spielerischer Form, um besonders Kinder und Jugendliche anzusprechen. Die Kenntnis der lokalen Vielfalt an Arten und Lebensräumen ist darüber hinaus nicht nur ein generationenübergreifendes Anliegen, sondern umfasst auch die verschiedenen Nutzergruppen der Gesellschaft sowie Anwohner:innen, als auch Besucher:innen von Regionen. Die Information von Akteuren und die Sensibilisierung der lokalen Bevölkerung spielen dabei insbesondere beim langfristigen Erhalt von struktur- und artenreichen Kulturlandschaften eine entscheidende Rolle. Eine solch kleinstrukturierte Kulturlandschaft findet sich auch entlang des Manhartsberges im Westlichen Weinviertel und bietet Lebensraum für eine Vieltzahl von gefährdeten Arten. Die drei Weinviertler Marktgemeinden Sitzendorf an der Schmida, Röschitz und Zellerndorf haben sich daher dem Schutz ihrer einzigartigen Naturschätze verschrieben und gemeinsam mit der APG - Austrian Power Grid AG als Kooperationspartner, ein vielfältiges LEADER-Bildungsprojekt zum Erhalt der lokalen Biodiversität konzipiert und zur Umsetzung gebracht.
Aufgrund der hohen Vielfalt an seltenen und teils streng geschützten Arten und Lebensräumen, aber auch der kulturellen und historischen Bedeutung ist die Region immer wieder Zielgebiet unterschiedlichster Initiativen und Förderprogramme. Neben den großen Europäischen LIFE-Natur-Projekten „Grenzüberschreitender Schutz der Großtrappe in Mitteleuropa" und „Pannonische Steppen und Trockenrasen“, haben auch beispielweise der NÖ Landschaftsfonds, das Schutzgebietsmanagement Weinviertel, Birdlife Österreich oder die archäologische Forschungsprojekte zum keltischen Fürstensitz am Sandberg über Jahre einzelne, unzusammenhängende informative Besuchereinrichtung und -infrastruktur verteilt über die Region geschaffen – von einfachen Infotafeln, über Lehrpfande bis hin zu Aussichtstürmen. Die Ausgangsmotivation zur Entwicklung des hier behandelten LEADER-Projektes war es daher, diese vielen eigenständigen Standorte und weitere für Anwohner:innen und Besucher:innen interessante Naturschätze sinnvoll und übersichtlich zu verknüpfen, um einen gemeinsamen Bogen über die Highlights der biologischen Vielfalt zu spannen, aber auch eine strukturierte und verträgliche Form der Erkundung der Schutzgüter zu ermöglichen. Im Zuge der Projektentwicklung wurden in weiterer Folge auch begleitende Bildungs- und Informationsveranstaltungen, aber auch Pflegeeinsätze und Exkursionen sowie Lehrbehelfe in Form eines „Lernkoffers“ in das Umsetzungsprojekt aufgenommen und runden die Bewusstseinsbildung zu den „Naturschätzen im Westlichen Weinviertel“ sinnvoll ab.
Naturraum Westliches Weinviertel
Die reich strukturierte Kulturlandschaft des Westlichen Weinviertels, liegt am Grenzbereich zwischen zwei unterschiedlichen Naturräumen und umfasst insbesondere die reichgegliederte Übergangszone zwischen beiden Regionen – dem niederösterreichischen Weinviertel und Waldviertel. Während das Waldviertel, durch Hochländer einer flachwelligen Gneis-Rumpflandschaft und die in diese eingelagerte und eingesenkte Thaya geformt wird, zeichnet sich das westliche Weinviertel vor allem durch breite Muldentäler, eingebettet in leicht welligem Hügelland, aus. Der Übergang von Böhmischer Masse im Westen, mit ihren sauren, silikatischen Gesteinen, zu den kalkhaltigen Lössgebieten im Osten, prägen sowohl die naturräumliche Ausstattung, als auch die kulturlandschaftliche Nutzung. Klimatisch ist der Übergang vom atlantisch geprägten Hochflächenklima im östlichen Waldviertel zum pannonischen Klima im westlichen Weinviertel kennzeichnend für die Region. Diese komplexe und vielfältige Grenzsituation ist für die hohe naturschutzfachliche Wertigkeit und Biodiversität, der mosaikartig im Gebiet verstreuten Restflächen naturnaher Lebensräume, verantwortlich. Im Bereich ehemaliger Feuchtgebiete entlang von Fließgewässern finden sich vereinzelt hochwertige Feuchtwiesenreste in magerer bis fetter Ausprägung sowie naturnahe Ufergehölze. Streuobstbestände und artenreichere Wiesen kommen ebenso kleinräumig vor. An den steileren Hanglagen und Kuppen des westlichen Weinviertels treten kleinstrukturierte Weinbaulandschaften mit Trockenrasen und Heiden sowie wärmegetönte Wälder in den Vordergrund. Weite Teile der Region stehen daher auch als Natura 2000- bzw. Europaschutzgebiete nach Vogelschutzrichtlinie und Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie unter Schutz. Im Norden schließt das Westliche Weinviertel an den grenzüberschreitenden Nationalpark Thayatal an, der gemeinsam mit dem tschechischen Pendant Národní park Podyjí die transnationale Verbindung zu Südmähren darstellt. Zudem finden sich in der weiteren Region Landschaftsschutzgebiete, kleinräumige Naturschutzgebiete sowie zahlreiche Naturdenkmäler. Innerhalb der letzten Jahrzehnte wurden zunehmend Rückgange der österreichischen Arten- und Lebensraumvielfalt verzeichnet, wovon insbesondere artenreiche Agrarökosysteme betroffen sind.
LEADER-Bildungsprojekt als Beitrag zur Regionalförderung
Die Vielfalt an Tieren, Pflanzen, Lebensräumen und Landschaften stellt dabei auch eine wichtige Ressource dar, vor allem für den Tourismus. Umgekehrt erhöhen die Einnahmen durch den Tourismus die lokale Akzeptanz von Schutzgebieten und die Vermarktung von regionalen Produkten trägt zur Pflege der naturnahen Kulturlandschaft bei. Biodiversität und Kulturlandschaft bilden in vielerlei Hinsicht wichtige Bausteine einer ländlichen Entwicklung. Maßnahmen der Regionalförderung bieten dabei vielversprechende Chancen, das wirtschaftliche Potenzial einer Region zu nützen und zugleich besonders kostbare regionale Naturschätze zu bewahren. LEADER ist das Förderprogramm der Europäischen Union zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft und ist auf EU-Ebene in der Verordnung (EU) Nr. 1303/2013 des europäischen Parlaments und des Rates geregelt. In Österreich wird LEADER aktuell im Rahmen des Programms für Ländliche Entwicklung in Österreich 2014 – 2020 umgesetzt. Zentrales Ziel von LEADER ist, dass die Menschen vor Ort ihre Region weiterentwickeln. Die Entwicklung der lokalen Entwicklungsstrategie erfolgt im Rahmen mehrerer Regionalforen mit Vertretern aller Akteur:innen und Interessensvertreter:innen der Region. Sämtliche Entscheidungen im Rahmen der Umsetzung dieser Lokalen Entwicklungsstrategie werden im „Regionalparlament“, dem Vorstand der LEADER Aktionsgruppe getroffen, wo Interessensvertreter:innen, Gemeinden, Unternehmer:innen und Landwirt:innen vertreten sind. Dabei stellt die Umsetzung biodiversitäts- bzw. naturschutzrelevanter Themen und die Verstärkung der Kooperationen zwischen den relevanten Akteur:innen eine mögliche Form der Einbindung und Schwerpunktsetzung dar. LEADER ist aber auch ein Instrument, mit dem das Bewusstsein für Biodiversität geweckt und gestärkt werden kann, aber auch Lebensräume und Artenreichtum von Regionen gezielt verbessert werden können.
Von der Idee zur Umsetzung
Unter der Projektträgerschaft des Vereins „Naturforum westliches Weinviertel“ wurden bereits von Oktober 2016 bis April 2017 Vorarbeiten im Zuge eines Planungsprojektes umgesetzt. Bestehend aus den politischen Entscheidungsträgern der Gemeinden, Vertretern der APG - Austrian Power Grid AG unter der Leitung von Dipl.HLFL.Ing. Sven Aberle, MSc (GIS), sowie dem ideengebenden Projektteam, wurden ein Bildungs- und Umsetzungskonzept ausgearbeitet und Kooperationspartner gewonnen. Nach Jahren der Vernetzung, Diskussion und Planung wurde das Hauptprojekt „Naturschätze im westlichen Weinviertel“ schließlich am 23. Mai 2018 im Zuge der Sitzung des Vorstandes und des Auswahlgremiums der LEADER Region Weinviertel-Manhartsberg vom Projektteam - bestehend aus Projektleiter Ing. Reinhard Zöchmann (Präsident des NÖ Weinbauverbandes, Landeskammerrat der Landwirtschaftskammer NÖ und Weinbauer), Mag. Dr. Rainer Raab (Zoologe und Trappenexperte) und Florian Danzinger, MSc (Landschaftsökologe und Naturschutzbiologe) - präsentiert und vom Auswahlgremium positiv beschlossen. Aufbauend auf den Planungen und Erkenntnissen des Vorprojektes wurden kontinuierlich folgende Arbeitspakete in den drei Partnergemeinden umgesetzt:
- Einbindung bestehender und Schaffung von neuer interaktiver Informationsinfrastruktur in Form eines Rundwegs durch die Gemeinden Röschitz, Sitzendorf, Zellerndorf und Straning-Grafenberg
- Begleitende Bildungs- und Informationsveranstaltungen für alle Altersklassen in Form einer Workshop- und Vortragsreihe sowie Schulvorträgen, geführten Exkursionen und Pflegeeinsätzen im Gelände
- „Lernkoffer“ als Sammlung von Unterrichts- und Anschauungsmaterialien, vorrangig für Kindergartenkinder sowie Volks- und Mittelschüler
Für die Entwicklung erlebnispädagogischer Inhalte und geeigneter Lehrmaterialen sowie zur ansprechenden grafischen und textlichen Gestaltung wurde in weiterer Folge eine auf die Planung und Umsetzung von Erlebnisprojekten spezialisierte Agentur beauftragt und die Informationsinfrastruktur und Lehrmaterialien gemeinschaftlich im Projektkonsortium erarbeitet.
Insgesamt wurden 14 Stationen in den neu konzipierten Rundweg integriert – dies erfolgte zum einen durch die Einbindung von bestehenden Stationen, zum anderen durch die Schaffung von neuer interaktiver Informationsinfrastruktur an geeigneten Standorten.
Wie finde ich die Stationen?
Die Koordinaten der einzelnen Standorte sind in der Tabelle zu finden.
Station | Koordinaten |
1. Lass uns spielen beim W4 | 48.66726667, 15.89370126 |
2. Retentionsbecken Roseldorf | 48.65210332, 15.91406135 |
3. Kellergasse Roseldorf | 48.65192077, 15.92760081 |
4. Keltenturm | 48.65864551, 15.966655 |
5. Vogelschutz auf Strommasten* | 48.65800356, 15.97119108 |
6. Trappenturm Roseldorf | 48.64121625, 15.93396126 |
7. Naturschutzgebiet Mühlberg | 48.62397396, 15.93632046 |
8. Biotop Pranhartsberg | 48.59607754, 15.97939767 |
9. Patergraben Sitzendorf | 48.59555982, 15.94591378 |
10. Inselhüpfen mit der APG | 48.60369493, 15.93348503 |
11. Vogelschutz an der Wartberger Kirche | 48.63035518, 15.88804358 |
12. Muschelhöhle | 48.67619927, 15.85724997 |
13. Felstrockenrasen Feldberg | 48.68312101, 15.8563992 |
14. Weinviertelwarte am Mühlberg | 48.67150233, 15.88498632 |
* Die Station 5. Vogelschutz auf Strommasten ist leider noch nicht errichtet.
Unter dem folgenden Link ist eine Onlinekarte der Stationen zu finden.
https://www.google.com/maps/d/viewer?mid=1ddg-K1b7pujz-Ol6MxOCiMTsHynNrM8&ll=48.65728941256758%2C15.931809825683601&z=12
Der Lernkoffer (Unterlagen zum herunterladen)
Bestimmungsschlüssel Feuchtgebiete
Wer bin ich - Feuchtgebiete
Bestimmungsschlüssel Trockenrasen
Wer bin ich - Trockenrasen
Vogelbestimmung
Wer bin ich - Vogelbestimmung
Denkanstoß - Ausstellung
Expertenrunde für die Größeren
Federbestimmung Großtrappe
Laufspiele
Lieblingsplatz
Maskenvorlagen
Memo
Pressemitteilungen
Pressemitteilung Projektstart "Sitzendorf, Röschitz, Zellerndorf: Naturschätze vor Ort" - NÖN
Pressemitteilung zur Eröffnung "Naturschätze im Westlichen Weinviertel" am 02.06.2022 - NÖN
Pressemitteilung Exkursion "Auf den Spuren der Großtrappe" - NÖN
Pressemitteilung "Ehrung Hans Czettel-Förderungspreis" - LEADER Region Weinviertel-Manhartsberg
Abschlussbericht
Abschlussbericht LEADER-Projekt "Naturschätze im Westlichen Weinviertel"
Fotogalerie Stationen
Fotogalerie Exkursionen
Ehrung Hans Czettel-Förderungspreis
Eröffnung „Naturschätze im Westlichen Weinviertel“
In Zusammenarbeit mit